Die Große und Heilige Fastenzeit ist eine Einladung, die Kirche als Ort der Heiligung und als Vorgeschmack der Lebensfülle und der erfüllten Freude des endzeitlichen Reiches Gottes zu entdecken. Das betont der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. in seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief. Umkehr, Demut, Gebet, Fasten und Wohltätigkeit seien miteinander verbunden. Die asketische Lebensweise gehöre zum Kern der christlichen Existenz und des Lebens der Kirche. Aber: Eine Askese in Trübsal sei eine üble Verfälschung der christlichen Erfahrungswirklichkeit, ein Vergessen der empfangenen Gnade und des kommenden Reiches. Weder im Erleben noch in der Theologie könne man den Geist der heiligen Großen Fastenzeit verstehen, „wenn wir ihn nicht als Weg begreifen, der uns zum Osterfest führt“, schreibt der Patriarch. Die gesamte Fastenzeit durchziehe deshalb eine „österliche Auffassung“ vom Leben.
Die Gedanken des Ökumenische Patriarch sind in seinem Hirtenbrief auch beim „gottesfürchtigen ukrainischen Volk“. Es sei „den unsäglichen Schrecknissen eines unverschuldeten, widersinnigen Angriffskriegs ausgesetzt, der Leid und Tod verbreitet“. Und Bartholomaios I. betont: „Wir leiden gemeinsam mit unseren geprüften Mitbrüdern und Kindern und intensivieren unsere Gebete zum Herrn des Erbarmens und Gott des Friedens für eine sofortige Feuerpause und für den Sieg jener Gerechtigkeit und jenes Friedens, die der Vorgeschmack der vollkommenen Freude des Reiches Gottes sind.“
Den vollständigen Hirtenbrief Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen finden Sie hier: Hirtenbrief zur Großen Fastenzeit 2022.